3 Stunden vor der Abreise hatte ich endlich angefangen zu packen und 20 Minuten bevor es los ging, war ich dann auch überpünktlich fertig. Zeitmanagement vom Feinsten!

Passt alles in die Rucksäcke?

Es passt!

Auch wenn es nicht so scheint, beide Rucksäcke haben fast das gleiche gewogen.
Beim Verabschieden meinte die Sofie noch, dass ich mich einfach melden soll, wenn ich was brauche, woraufhin ich meinte, dass das nicht nötig sein würde. Keine halbe Stunde später habe ich dann doch was gebraucht und die Sofie musste mir zur Hilfe eilen: Die S-Bahn hatte ein Problem und ist in Olching auf unbestimmte Zeit stehen geblieben. Also haben mich Sofie and Manni zum ZOB gefahren. (Danke!) Dort ist der Bus mit 15 Minuten Verspätung abgefahren, da noch eine Polizeikontrolle durchgeführt wurde. Zunächst hatte ich einen Platz am Gang, aber der junge Mann neben mir ist in Memmingen ausgestiegen und ich hatte die restliche Fahrt beide Plätze für mich und nun auch das Fenster zum Anlehnen. Ich habe von Anfang an versucht zu schlafen, was dank aufblasbaren Nackenkissen und Schlafbrille erstaunlich gut geklappt hat, obwohl es erst 21:30 war. Schätzungsweise 75% der 9 Stunden im Bus habe ich geschlafen, oder zumindest vor mich hingedöst. Dementsprechend ausgeruht und munter kam ich gegen 6:30 in Genf an. Dort den Zug finden und ein Ticket kaufen war gar nicht so leicht. Naja, gut, vielleicht war es eigentlich leicht und ich habe mich auch einfach ein bisschen doof angestellt. (Ich schiebe es einfach mal – trotz ausreichend Schlaf – auf „Übermüdung“ und die Tatsache, dass überall alles auf Französisch steht.) Ich hatte versucht an einem Automaten des Genfer Verkehrsverbundes eine Karte nach Frankreich zu kaufen, was logischerweise nicht funktioniert hatte. Ich beschloss dann, auf gut Glück zum ausgeschriebenen Gleis zu gehen und dort noch mal mein Glück zu versuchen. In der Nähe vom Gleis gab es einen Ticketautomaten vom SNCF und ich hatte ruckzuck mein Ticket in der Hand. Durch einen schmalen Gang hindurch ging es an mehreren Hinweisschildern, dass man kurz davor ist nach Frankreich einzureisen, und einer Zollstation vorbei zum Gleis.
Es war gerade dabei hell zu werden als ich auf den Bahnsteig kam. Ein Haus direkt am Bahnhof hatte psychedelische Kunst aus Neonleuchten an der Fassade.


Leider hatte ich nur mein Handy zur Hand, da die Kamera in Einzelteilen passgenau wie ein Tetris Spiel in meinem Rucksack verstaut war.
Der Zug kam – wie in Frankreich so oft – schon 20 Minuten vor Abfahrt und ich habe mich mit meinem Gepäck in ein 4er-Abteil gesetzt und die nächsten knapp 2 Stunden gelesen und unter der Fahrt immer wieder einfach die atemberaubende Landschaft, die im Goldgelb der Morgensonne erstrahlte, genossen bis ich um 8:45 in Tenay-Hauteville ankam.

Dort hat mich Luc abgeholt und ein wundervoller Tag hat begonnen.