Hinweis: Der Blog für den ersten Tag ist eine gekürzte und freie Übersetzung der englischen Version. Wer mehr Einzelheiten möchte, der kann die englische Version lesen oder mir persönlich dazu Fragen stellen.

Hinweis 2: Ich versuche normalerweise nichts Negatives zu posten, aber ich bin stolz darauf, wie ich die Situation gehandelt hatte. Deswegen teile ich es trotzdem. 
Der Blog für Tag 1 ist kursiv und darf gerne übersprungen werden ;)

2019-03-16 Orlando, FL (oder besser: ein willkürlicher Starbucks, irgendwo in Orlando, FL)
Der erste Tag in Orlando war scheiße, um es auf gut Deutsch zu sagen.
Nachdem ich 8 Stunden über Nacht im Greyhound verbracht und nicht einmal die halbe Nacht geschlafen hatte, kam ich am Samstag um 5 Uhr morgens in Orlando an. Mein Host hatte mir eine SMS geschrieben, dass ich direkt zu ihm nach Hause kommen könne und mich entweder einfach in seinem Garten ausruhen oder ihn mit einem Anruf wecken könne, damit er mir auf macht. Ich freute mich, dass ich nicht den halben Tag mit meinem ganzen Gepäck herum laufen müsse und machte mich auf den Weg zu ihm. Ich brauchte über 2 Stunden, da die Busse alle paar Meter anhalten und ich umsteigen musste, mich nicht auskannte, den Bus verpasste und dann eine Stunde auf den nächsten warten musste. Als ich um 7:15 Uhr bei - nennen wir ihn mal Kevin - Kevin ankam, war da eine große Party zugange. Ich war etwas verwirrt, da ich mit sowas kurz nach Sonnenaufgang nicht gerechnet hatte. Ich dachte, ich wäre zu der falschen Adresse gegangen, aber die Hausnummer auf dem Briefkasten war die, die er mir gegeben hatte. Ich betrat vorsichtig das Haus und fragte, ob jemand weiß, wo Kevin ist. Keiner schien zu wissen, an welcher Adresse sie seien, wem das Haus gehöre oder wo sich Kevin aufhielt. Ich wollte schon fast wieder gehen, als er dann doch auftauchte und sich mir vorstellte. Er war total betrunken und die ganze Situation machte mich extrem unwohl. Ich vertraute meinem Bauchgefühl, sagte ihm, dass ich nicht bei ihm bleiben könne, bedankte mich aber dafür, dass er mir einen Schlafplatz angeboten hatte, und ging.
Als ich ein gutes Stück vom Haus entfernt war, blieb ich stehen, um zu schauen, wo ich jetzt hin sollte. Ich fühlte mich total verloren und hilflos. Nach einigem Überlegen beschloss ich, zu einem Starbucks zu fahren, da es dort Internet, Steckdosen und Getränke/Essen gab, sowie eine öffentliche Toilette.
Ich richtete mich im Starbucks ein und verbrachte die nächsten 9 Stunden dort. Ich schrieb etliche Menschen über Couchsurfing an, suchte noch Hotels und Airbnbs, aber nichts klappte so recht. Es war schon fast 17 Uhr als ein Host mich anschrieb, dass ich eine Nacht bei ihm bleiben könne. Ich war so erleichtert! Er wohnte recht weit vom Stadtzentrum entfernt und somit brauchte ich fast 2 Stunden um zu ihm zu kommen, aber wenigstens hatte ich einen Schlafplatz.
Abdol war total nett und gastfreundlich. Er hatte eine 2-Zimmer-Wohnung und ich würde auf seinem Sofa schlafen. Nachdem ich mich frisch gemacht hatte gingen wir gemeinsam essen. Wir waren in einem netten, ruhigen thailändischen Restaurant und das Essen war sehr lecker. Zurück bei ihm unterhielten wir uns eine Weile bevor wir um eine vernünftige Zeit ins Bett gingen. Die Couch war super bequem und ich schlief wie ein Stein.

2019-03-17 Orlando, FL
Der zweite Tag in Orlando war deutlich weniger stressig als der Erste. Abdol und ich fuhren mit seinem Auto in die Stadt. Auf dem Weg dahin hielten wir bei Krispy Kreme Doughnuts, und wir hatten Glück: das Schild blinkte, was heißt, dass es frisch gebackene Donuts gibt. Die waren so lecker!
Wir fuhren zu Lake Eola und gingen um ihn. Es gab dort einen kleinen Markt auf dem ich mich ein wenig mit einem der Verkäufer unterhielt, der seine Kunst aus Holzbrandmalerei verkaufte. Wir gingen ein paar Blocks Downtown bevor wir wieder zum Auto zurückgingen.
Da Abdol nach Autos schaute, fuhren wir zu ein paar Autohändlern. Beim BMW-Händler sah ich einen BMW mit Münchner Kennzeichen. Natürlich habe ich ein Selfie mit dem Auto machen müssen. Mit sowas rechnet man ja nicht!
Später gingen wir zu einer Mall, wo wir Kaffee probierten und dann weiter fuhren um bei einem arabischen Imbiss zu Abend zu essen. Das hat richtig gut geschmeckt.
Als wir wieder bei Abdol waren kaufte ich mein Ticket für Universal Studios am nächsten Tag. Ich bin kein großer Fan von Themenparks, aber wenn man schon in Orlando ist…
Ich verbrachte außerdem ungefähr anderthalb Stunden am Telefon mit dem Greyhound Kundenservice, da ich gesehen hatte, dass sie mir für die Fahrt von Atlanta nach Orlando den Preis zweimal abgebucht hatten. Jetzt sollte aber alles geklärt sein.

2019-03-18 Islands of Adventure, Universal Orlando
Ich hatte vorgehabt beim Park zu sein wenn er aufmacht, also um 9 Uhr, aber ich hatte mir keinen Wecker gestellt, da ich dachte, dass ich von selber spätestens um 8 Uhr aufwachen würde. Ich lag aber falsch. Ich wachte um viertel nach 9 auf und machte mich so schnell ich konnte fertig und bestellte mir dann ein Uber, um zum Park zu kommen. Als ich um viertel nach 10 beim Park ankam war dort schon ein endloser Menschenstrom vom Parkhaus zum Eingang. Durch die Sicherheitskontrolle zu kommen ging erstaunlich schnell und in weniger als einer halben Stunde war ich dann im Park.
In den Park einzutreten war eine ganz schöne Reizüberflutung, erst recht weil ich schon seit etlichen Jahren, vielleicht sogar einem Jahrzehnt, nicht mehr in einem Themenpark war. Ich gewöhnte mich aber ziemlich schnell an die Umgebung hatte mega viel Spaß im Park. Das erste Fahrgeschäft, das ich fuhr war 4D Spider-Man. Es hat viel mehr Spaß gemacht als ich gedacht hatte. Danach fuhr ich mit all den Wasserbahnen. Ich musste einen Poncho kaufen, da ich keine wasserfeste Kleidung mit auf meine Reise gebracht hatte, und ich gesehen hatte, dass die Leute, die aus dem Fahrgeschäft kamen, von oben bis unten patschnass waren. Die Wasserbahnen war super, aber ich hatte trotz meines Ponchos den restlichen Tag nasse Füße.
Die Wizarding World of Harry Potter war mein Lieblingsabschnitt des Parks. Ich konnte Hogwarts anschauen und durch Hogsmeade gehen. Ich ging in einen Süßigkeitenladen, wo es all die tollen Süßigkeiten gab, die man aus den Büchern und Filmen kennt. Es war nicht sehr leicht zu widerstehen, aber ich schaffte es nichts zu kaufen.
Ich setzte meinen Rundweg fort, fuhr mit unterschiedlichsten Fahrgeschäften und genoss es in der Menge der Menschen ganz allein zu sein. Der Themenpark war ziemlich entspannend für mich, was für die meisten Menschen verrückt klingen muss, aber es war einer der ersten Tage seit langem an dem ich zu keiner bestimmten Zeit irgendwo sein musste und auch keiner etwas von mir erwartete. Es war wirklich erfrischend. Ich bewegte mich in meinem eigenen Tempo (welches schneller war als das der meisten Anderen) und machte am Nachmittag eine lange Pause, um etwas in einem der Restaurants zu essen. Ich war schon einmal um den Park herum gegangen und war mit allen Fahrgeschäften gefahren, die mich interessiert hatten, bis auf eines, das für kurze Zeit geschlossen hatte, als ich daran vorbei gekommen war.
Ich beschloss es noch einmal zu versuchen und ging dahin zurück. Es war geöffnet! Ich stand schon anderthalb Stunden an und war etwa 10 Minuten davon entfernt endlich an der Reihe zu sein als verkündet wurde, dass es technische Probleme gäbe, aber wir gerne bleiben und warten könnten. Nachdem ich schon so lang gewartet hatte beschloss ich zu bleiben. Es dauerte noch einmal gut 20 Minuten bevor das Problem gelöst war und nicht lang danach war ich endlich dran. Es hat Spaß gemacht, aber ich würde mich niemals mehr 2 Stunden für so etwas anstellen.
Als ich aus dem Fahrgeschäft kam war es schon dunkel und der Park würde eine dreiviertel Stunde später schließen. Ich ging noch einmal zur Wizarding World of Harry Potter (und beschloss noch einmal komplett um den Park zu gehen). Dort angekommen versammelten sich viele Menschen, um eine “Lichtshow” zu sehen. Ich wusste nicht genau, worum es sich dabei handelte, aber blieb trotzdem. Ich fand dann heraus, dass das Hogwarts Schloss mit wundervollen Lichtprojektionen bestrahlt wird. Sie stellten die verschiedenen Häuser vor und jeder jubelte für seines, wenn es gezeigt wurde. Als das Wappen von Hufflepuff gezeigt wurde, jubelte ich natürlich auch mit.
Ich beendete meinen Rundgang um den Park und nahm den Bus zurück zu Abdols Wohnung. Es war schon fast 22 Uhr als ich dort ankam und ich musste noch für den nächsten Tag packen, da ich um 5:30 Uhr abreisen würde. Nach einer schnellen Dusche packte ich meine Sachen und holte mir dringend nötigen Schlaf.
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