Es sind nun schon ein paar Tage vergangen seit ich Kanada verlassen habe, aber ich hatte bis jetzt noch keine Zeit gehabt meinen Blog zu schreiben. Mal sehen, an was ich mich noch erinnern kann!
2019-03-01 Toronto
Eddy musste ganz früh los zur Arbeit und als ich aufwachte, war er schon weg. Er hatte mir Frühstück gemacht - Rühreier - und ganz nach nigerianischer Art war es natürlich scharf. Sehr lecker, aber fürs Frühstück doch ein bisschen heftig (zumindest wenn man so weiß ist wie ich).
Das Wetter war richtig schön, wenn auch kalt, und nachdem ich Geld abgehoben und mir ein bisschen was zu Essen gekauft hatte, fuhr ich mit dem Bus und der U-Bahn in die Innenstadt von Toronto.
Die Stadt ist wunderschön, es besteht ein toller Kontrast zwischen hyper modernen und deutlich älteren Gebäuden. Und die Menschen in Toronto sind alle so wahnsinnig nett gewesen. Eine ganz andere Mentalität als in München; alle sind viel entspannter.
Ich verbrachte den ganzen Tag in der Stadt und war froh, dass ich mich warm angezogen hatte, denn durch den Wind fühlten sich die -2°C wie -15°C an.
Am Abend habe ich mit Eddy zusammen zu Abend gegessen. Er hatte einen Eintopf gemacht mit Hühnchenfleisch und Shrimps, dazu gab es Reis. Auch dieses Essen war extrem scharf und er fand es sehr amüsant, dass meine Augen tränten und ich andauern schniefen musste. Ihm war überhaupt nicht anzumerken, dass das Essen auch nur ansatzweise scharf war. Es war wirklich lecker, aber Nachschlag nahm ich mir keinen, denn das hätte ich nicht verkraftet!
Nach dem Essen unterhielten wir uns noch eine Weile bevor wir zu Bett gingen.
2019-03-02 Toronto
Der strahlend blaue Himmel vom Vortag gehörte der Vergangenheit an als ich am Samstag Morgen aufwachte. Es war ganz grau draußen und bevor ich das Haus verließ fing es sogar noch an zu schneien. Wirklich Lust hatte ich nicht, raus zu gehen, aber ich hatte ja nur noch diesen Tag, um mir die Stadt anzusehen, also zog ich mich warm an und machte mich auf den Weg zum Bus.
Diesmal nahm ich eine andere Route in die Innenstadt, da ich schon einmal schauen wollte, wo am Sonntag mein Bus zu den Niagara Fällen abfahren würde. Mein Busticket konnte ich bei der Gelegenheit auch gleich am Busbahnhof abholen und musste mir somit am nächsten Tag keine Sorgen mehr darum machen.
Als das erledigt war, machte ich mich auf den Weg in das bunte Viertel “Church and Wellesley”. Es schneite noch immer, aber das konnte mich nicht aufhalten. Am späten Nachmittag ließ der Schnee dann endlich nach und als Eddy sich mir anschloss, hatte es schon fast komplett aufgehört zu schneien. Wir gingen gemeinsam ein Bissen essen und bevor wir uns in Richtung CN Tower aufmachten. Als wir dort ankamen war es mittlerweile schon dunkel, wodurch der Turm noch toller aussah.
Als wir beim CN Tower waren schrieb mir Melissa, ein Host, die mich nicht beherbergen konnte aber trotzdem sich mit mir treffen wollte. Also ging ich zu Melissas Appartement und Eddy machte sich auf den Weg nach Hause. Melissas Couchsurfing Gäste - Nefe und Izzy - waren auch da. Nefe und Izzy sind beide Musiker und Nefes Musik habe ich schon auf Spotify angehört. Es war eine tolle Erfahrung sie persönlich kennen zu lernen. Nach einer Weile fing sie sogar spontan an, Klavier zu spielen und einen neuen Song zu singen. Was für ein wundervolles Erlebnis! Nefe und Izzy gingen dann aus, um sich mit Freunden zu treffen und Melissa und ich unterhielten uns noch ein paar Stunden. Die Zeit verging wie im Flug und es war nach Mitternacht bis ich wieder bei Eddy war.
2019-03-03 Niagara Fälle
Am Sonntag Morgen stand ich schon früh auf. Ich packte alle meine Sachen und machte mich fertig für die 24-stündige Reise, die mir bevorstand. Eddy und ich aßen noch gemeinsam bevor wir zum Bus gingen, wo sich unsere Wege trennten.
Die Fahrt mit dem Greyhound war sehr angenehm und am frühen Nachmittag kam ich in Niagara Falls an.
Mit meinen 20 kg Gepäck ging ich dann die 4 km zu Fuß zu den Wasserfällen. Als ich schon in Sichtweite der Wasserfälle war, sprach mich eine Frau an, ob das denn nicht sehr anstrengend ist mit dem ganzen Gepäck. Ich meinte, das sei nicht so schlimm wie es aussieht und sie lachte. Sie fragte wo ich herkam und fing prompt an Deutsch mit mir zu sprechen, denn sie kommt ursprünglich aus Deutschland, lebt aber schon seit 30 Jahren in Nordamerika. Wir führten eine nette kurze Unterhaltung (nach wenigen Sätzen dann aber wieder in Englisch, damit ihr Mann auch verstand, was wir sagten) und dann setzte ich meinen Weg fort.
Zunächst fand ich die Niagara Fälle gar nicht so beeindruckend, aber das lag daran, dass man die halt schon aus sehr großer Entfernung sieht und sie dadurch viel kleiner wirken. Als ich wirklich nah dort war und dann später sogar direkt an der Kante des Horseshoe Falls war ich wirklich beeindruckt. Durch die klirrende Kälte waren die Wasserfälle halb eingefroren und sahen faszinierend aus.
Ich verbrachte einige Zeit mit Fotografieren und ging dann noch ein Stück den Fluss hinauf bevor ich mich auf den Weg zurück zur Rainbow Bridge machte, wo ich zu Fuß die kanadisch-amerikanische Grenze überquerte.
Der Grenzbeamte war leider sehr unfreundlich, aber ich bekam trotzdem mein Visa bis 31. Mai und werde somit ausreichend Zeit haben, mir die Vereinigten Staaten anzusehen.
Von Niagara Falls, NY ging es dann mit uber nach Buffalo, wo ich ein wenig durch die Stadt ging, bevor ich die letzten Stunden vor der Abfahrt meines Greyhounds nach NYC in der Wartehalle des Busbahnhofs verbrachte, da ich total eingefroren war.
Die Busfahrt war angenehm, ich konnte einige Stunden schlafen und die meiste restliche Zeit schlummerte ich vor mich hin.
Um 8 Uhr morgens kam ich in New York City an, wo ich mich jetzt noch befinde. Mehr Details zu New York gibt es dann in einem anderen Blog!